Kurz und bündig im Mai

Highlight des Monats

Mein Highlight in diesem Monat war der Montag, an dem die Länden wieder aufgingen und die Schule wieder gestartet hat. Ich hab die Läden zwar nicht so sehr vermisst, wie ich das vor dem Lockdown vermutet hatte und eigentlich hatten wir es ruhiger in der Zeit, in der die Kids einfach daheim waren (bei uns gings ja nur mit 50% der Unterrichtszeit wieder los). Doch das Gefühl, wieder rausgehen zu können, fand ich schon ganz toll.

So habe ich den Montag 11.Mai auch etwas zelebriert. Ich hab Ramiro an diesem Nachmittag ins Auto gesteckt und bin mit ihm nach Winterthur gefahren. Wir haben für ihn Sommerkleider gekauft, er durfte sich mit seinem Sackgeld etwas zum Spielen kaufen und ich hab einiges für meine Arbeit im Atelier gebraucht. Danach waren wir bei Starbucks und ich habe mir einen grossen Caramel Macciato gegönnt. Es hat sich fast wie das echte Leben angefühlt.

Für mich ebenfalls ein Highlight war: Mit der Ankündigung, dass alles bald gelockert wird, haben mich ganz viele tolle Bestellungen erreicht. Ich konnte richtig spüren, dass wieder Hoffnung geschöpft wird und sich viele freuen, wieder mehr rausgehen und unter Menschen gehen zu können. Das hat mich sehr berührt und ich war unglaublich dankbar.

Foto des Monats

Dieses Foto hat Ramiro an oben besagtem Montag von mir gemacht, mit meiner Handytasche Momina, die ich an diesem Tag zum ersten Mal ausgeführt habe.

Missgeschick des Monat

Echte Missgeschicke hat es in diesem Monat keine gegeben. Darf ja auch mal sein. Dafür gabs da und dort kleine Patzer wie vergessene E-Mail-Anhänge oder falsch zugeschnittene Produkte (dann halt nochmal). Manchmal war mein Hirn in diesem Monat wohl etwas überlastet…

Das hat mich diesen Monat beschäftigt

Einerseits habe ich mich sehr gefreut, dass die Kinder wieder in die Schule und in die Spielgruppe gehen können. Auch sie haben sich auf ihre Lehrerinnen und ihre Gspändli gefreut. Doch weil der Unterricht nur zu 50% stattfindet, ist es jetzt fast mühsamer als davor. Hier ist ein Kommen und Gehen, mal ist das eine Kind da, dann das andere. Es ging nicht zurück in die Normalität, sondern in eine Art Zwischending, die für mich als daheim arbeitende Mutter strenger ist, als die Zeit während des Lockdowns. Auch für die Kinder ist es aktuell nicht ganz glücklich, denn wenn sie allein daheim sind, vermissen sie ihr Geschwister, welches die letzten Wochen ständig um sie war.

Klar kam da die Frage auf, ob es nicht sinnvoller gewesen wäre, die Schulen noch 2-3 Wochen länger geschlossen zu lassen und danach wieder voll zu öffnen. Es hätte mehr Ruhe in die Sache gebracht und man hätte dann auch sehen können, wie es mit den Ansteckungen weitergeht.

Doch dann habe ich gelesen, dass es für viele Kinder, die es zu Hause während dieser Zeit nicht so schön hatten, ein Segen ist, dass sie wieder in die Schule gehen dürfen. Es hat mich beschäftigt zu hören, dass es Kinder gab, die in dieser Zeit einfach allein zu Hause gelassen wurden, mehr geschlagen wurden, vernachlässigt wurden. Es gab Kinder, die hatten keine Hilfe beim Homeschooling, weil die Eltern die Aufgaben nicht verstanden oder nicht die Zeit, vielleicht auch nicht die Lust oder Kraft hatten, mit ihren Kindern diese zu lösen. Das macht einem traurig und plötzlich merkt man, dass man die Situation immer nur aus der eigenen Sicht beurteilt. Man vergisst so schnell, dass auch bei uns in vielen Familien nicht eitel Sonnenschein herrscht. So bin ich gerade für diese Kinder doch froh, dass sie wieder zur Schule können und da hoffentlich die Unterstützung bekommen, die sie brauchen.

Spruch des Monats

Letzten Monat habe ich versprochen, dass es im Mai wieder etwas mit mehr Tiefe geben wird. Ich bin diesen Monat über folgenden Spruch von Albert Einstein gestolpert:

Gib das, was dir wichtig ist nicht auf, nur weil es nicht einfach ist.

Ich musste diesen Spruch immer wieder lesen. Er hat etwas in mir berührt. Es gibt immer wieder Dinge, die wir schnell aufgeben, weil der Kampf darum zu anstrengend scheint. Das kann das Durchsetzen eine Regel sein, welche für mich wichtig ist, die die Kinder aber nicht einhalten wollen. Das kann eine Beziehung sein, die einfach nicht so läuft, wie man sich wünscht. Das kann ein Ziel sein, das man erreichen möchte, das aber schwieriger ist zu erreichen, als gedacht.

Man muss nicht alle Ziele erreichen, nicht jede Beziehung muss auf Biegen und Brechen aufrecht erhalten werden und nicht jede Regel muss durchgesetzt werden. Aber wenn einem etwas oder jemand wirklich wichtig ist, dann lohnt sich der Kampf. Die Frage, die dieser Spruch bei mir auslöst ist: Was ist mir wirklich wichtig?

Was ist dir wirklich wichtig?

Vielleicht magst du mal aufschreiben, was dir viel bedeutet, wofür du kämpfen, wofür du dich stark machen, was du erreichen oder was du bewahren möchtest. Gerade jetzt, wo wir langsam (oder vielleicht auch fast zu schnell) wieder zurück in den Alltag kehren, lohnt es sich, diese Dinge nicht aus den Augen zu verlieren. Gib sie nicht auf!

 

Herzlichste Grüsse

Darja