Kurz und bündig im Febraur

Worum es hier geht

Kurz und bündig, so möchte ich euch in diesem Jahr jeden Monat ein paar Zeilen schreiben. Dazu habe ich mir 5 Titel gesetzt, zu denen ich jeweils schreibe, was mir gerade in den Kopf springt. Hier nun die zweite Ausgabe, viel Spass beim Lesen:

Highlight im Monat Februar

Eigentlich hätten unsere Skiferien in Arosa ja das Highlight des Monats werden sollen. Wir haben uns schon wochenlang darauf gefreut. Der Start ins Jahr war sehr arbeitsintensiv und so erhofften wir uns von dieser Woche viel frische Luft, Erholung und wollten auch etwas Familienzeit ‘nachholen’. Nun, es kam dann anders und ein Familienmitglied nach dem anderen bekam die Grippe, und zwar so richtig, weshalb wir nach drei Nächten unsere Ferien abgebrochen haben. Wir wollten uns lieber daheim in vertrauter Umgebung auskurieren.

Nun fällt es mir für diesen Monat nicht ganz einfach, ein anderes Highlight zu finden. Doch gerade diese Grippe hat mir wieder einmal gezeigt, dass Gesundheit nicht selbstverständlich ist. Wir sind nun alle auf dem Weg der Besserung, fast wieder gesund und das macht mich sehr dankbar. Viele andere kämpfen mit unheilbaren Krankheiten, haben chronische Schmerzen oder erhalten wie aus dem Nichts eine tödliche Diagnose. Gesund zu sein und am Leben aktiv teilnehmen zu können ist ein grosses Geschenk. Sind wir gesund, vergessen wir das oft. Doch gerade jetzt, bin ich von Herzen dankbar dafür.

Missgeschick des Monats

Da war ich mit meinem Sohn Ramiro bei Obi und wollte ihm etwas Holz zum Werkeln kaufen. Bei den Restholzstücken haben wir ein tolles Brett gesehen, welches er gerne wollte. Leider waren diese Bretter für mich alle etwa auf Augenhöhe – oder gar etwas höher – und so mühsam ineinander verkeilt. Ich habe gezerrt, die anderen Brett daneben immer wieder zurückgeschoben, wieder gezerrt, wieder geschoben und dann habe ich ein Brett übersehen. Ein recht dickes Brett. Das fiel mir dann prompt auf den Zeh. Ich habe Sternchen gesehen und konnte erst nach eine Weile humpelnd aus dem Laden laufen.

Nun, gebrochen war er nicht, wie mir der Arzt nach einer wegen Schmerzen schlaflosen Nacht versichert hat, aber einfach gequetscht.

Foto des Monats

Diese Steine in Herzfrom habe ich in Arosa fotografiert. Ohne Worte:

Das hat mich diesen Monat beschäftigt

Notvorrat, ja oder nein? Nachdem diesen Monat täglich neue Meldungen zum Thema Coronavirus zu hören und zu lesen waren, gab in verschiedenen sozialen Netzwerken Diskussionen darüber, ob man sich nun einen Notvorrat anlegen soll oder nicht. Als Mutter ist die Vorstellung, seinen Kindern nichts zu Essen geben zu können schlimm. Was soll ich nun tun?

Grundsätzlich habe wir immer einen kleinen Vorrat, ich habe das damals in der Sek im Kochunterricht noch so gelernt. Es hat mir eingeleuchtet, dass es immer mal vorkommen kann, dass man nicht einkaufen kann, weil man krank oder sonst in einer Notlage ist. Aber einen aktiven Notvorrat, der durchdacht ist und von allem etwas hat, haben wir nicht. Wir stehen hier im Hause Stucki alle nicht besonders auf Essen aus der Dose (nein, nicht mal Erbsli und Rüebli oder Ravioli oder Chilli con Carne) und so habe wir auch keine solchen. Wir haben nur Sachen, die wir eh regelmässig Essen. Und ab und an finde ich: So, jetzt wird mal wieder Vorrat abgebaut und wenig neues gekauft und genau das habe ich anfangs Jahr gemacht. Bei uns herrschte vor unseren Ferien gerade ziemlich Ebbe im Vorratsregal.

Doch dann hat sich die Lage rund um den Coronavirus Ende Monat verschärft. In unseren drei Tagen Ferien las ich von leeren Regalen in Einkaufsläden und konnte es bei besten Willen nicht recht glauben. Ist jetzt die Panik ausgebrochen? Wieder daheim musste ich noch rasch etwas Essen besorgen, den Kühlschrank habe ich vor den Ferien ja auch leergemacht. Und es war tatsächlich so: Im Lidl gab es kaum noch Gemüse und auch andere Lebensmittel waren ausverkauft. Am nächsten Tag nahm ich mir dann vor, einen doch etwas grösseren Einkauf in der Migros zu machen, ein bisschen die Vorräte aufzustocken. Weil egal was kommt, ein bisschen Vorrat daheim schadet nie.

Ich persönlich finde, es wird aktuell gerade etwas heftig auf die Sache reagiert. Sind all die Absagen von Grossveranstaltungen wirklich (bereits) nötig? Ich bin für eine abwartende Haltung und vernünftiges Handeln. Ja, warum jetzt nicht verstärkt die Hände waschen (hilft auch, sich vor der normalen Grippe und anderen Erregern zu schützen oder diese nicht weiterzugeben). Warum nicht mal etwas mehr einkaufen als sonst.

Spruch des Monats

Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.

Dieser Spruch begleitet und beschäftig mich schon sehr lange, weil ich einen recht starken Willen habe. Oft habe ich erlebt, wie der Wille, ein Ziel zu erreichen, auch einen Weg gefunden hat, dieses zu erreichen. Und umgekehrt, wenn die Abwesenheit von Willen auch zu nichts geführt hat.

Ich betrachte den Spruch aber kritisch, denn er suggeriert: Mit Wille ist alles machbar. Was vermutlich stimmt, doch die Frage ist auch, zu welchem Preis? Wo muss ich meinen Willen zur Seite stellen oder wenigstens einschränken, weil andere sonst zu Schaden kommen?

Unsere Gesellschaft ist sehr geprägt von diesem Spruch, von der ‘Machbarkeit’. Es kann und soll erreicht werden, was immer man sich vornimmt oder wünscht. Doch es gibt Menschen, die schaffen es eben nicht. Es ist hart, diesen Menschen zu sagen: ,Du musst nur wollen!’ Wir unterstellen ihnen damit, dass sie eben nicht wollen und das ist ein hartes Urteil über Menschen, die täglich mit so vielem kämpfen.

Der Spruch ‘Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg’ ist für mich aber in erster Linie Motivation, ein Ziel, dass ich erreichen will, nicht aus den Augen zu verlieren und den Weg zu suchen. Doch dabei versuche ich, meinen Willen nicht über alles zu stellen, sondern wäge ab, wo das Sinn macht und wo dies auf Kosten anderer geht. Und manchmal findet der Wille auch einen kleinen Umweg über einen Kompromiss.

Falls du wissen möchtest, wie der Spruch zu einer deutschen Redewendung wurde, kannst du das hier nachlesen.

Das waren sie auch schon, meine 5 Themen im Monat Februar. Es sind in diesem Monat eher triste Worte. Was mir leid tut, was aber auch einfach ehrlich ist. Vielleicht bin ich da und dort auch etwas langfädig geworden oder hab mich unklar ausgedrückt. Ich bin noch immer nicht 100% fit, doch ich wollte pünktlich zum Monatsende diese Worte schreiben (geplant war ja, dass ich sie auf einer Sonnenterasse mit Blick in die Berge schreibe). Ich hoffe, du verzeihst.

 

Von Herzen liebe Grüsse und bleib gesund!

Darja